SIE – Szenen des Unbehagens
nach dem Roman von Kay Dick · aus dem Englischen von Kathrin Razum · Uraufführung
Der lange verschollene Roman „SIE“ von 1977 erzählt episodisch von einer Gesellschaft, in der jede Kunst von einer anonymen Masse gewaltsam verhindert wird. An der idyllischen englischen Küste in einer – aus der Perspektive der 1970er Jahre – nicht mehr fernen, unbestimmten Zukunft passieren zunehmend verstörende Dinge: ein toter Hund, ein verschwundenes Buch, ein paar flüchtige Spuren, so fängt es an. Dann räumen SIE die Galerien und schließen die Museen. SIE wollen keine Freiheit des Einzelnen, SIE wollen keine Kunst. SIE zeigen sich selten und doch sind SIE scheinbar überall. Wer es noch wagt, zu malen, zu singen oder zu schreiben, den bringen SIE zum Schweigen. Doch eine kleine Gruppe von Menschen kann und will nicht anders, als weiter kreativ zu sein – was IHNEN nicht verborgen bleibt.
„Ein gespenstisch hellsichtiger Text, in dem ein anonymer Mob Kunstschaffende attackiert und deren Werke zerstört. Das vermeintliche Verbrechen: eine individuelle künstlerische Vision. Abgründig und erschreckend!“ Margaret Atwood
Regisseurin Ivana Sajević, die 2024 mit „Verbrechen“ von Ferdinand von Schirach erstmalig am Theater Koblenz für eine Textbearbeitung und Inszenierung verantwortlich zeichnete, fasst auch in „SIE“ Puppentheater im weitesten Sinne auf: So sollen diverse Puppenformen und Figuren zum Einsatz kommen, dazu Masken und Objekte, Projektionen, Sound-Effekte und Musik. Im Unterschied zu Schauspiel bietet das Puppentheater für diese Idee viele weitere künstlerische Möglichkeiten, weil mit Raum, Zeit, Orten und Körpern schneller, überraschender, fantastischer und brutaler umgegangen werden kann.
Spielort
Probebühne 4
Altersempfehlung 16+
Besetzung
Inszenierung
Ivana Sajević
Bühne und Kostüme
Melanie Kintzinger
Puppenbau
Noura Leder
Sebastian Hennig
Video
Andreas Martini
Ivana Sajević
Musik
Manfred Englmayr
Dramaturgie
Juliane Wulfgramm
Eine Zukunft ohne Kunst?
Was passiert, wenn eine Gesellschaft Kreativität zur Bedrohung erklärt? In dieser eindringlichen Bühnenadaption des lange verschollenen Romans wird der Kampf um künstlerische Freiheit zum stillen Aufschrei gegen Kontrolle und Konformität.