Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute
Schauspiel von Jens Raschke
Ein kleiner Zoo vor vielen Jahren mit genügend Platz für Mama und Papa Pavian, für Herrn und Frau Mufflon, das Murmeltiermädchen und weitere Zoobewohner – und für den Bären. Dieser wird neu eingeliefert und stellt prompt unangenehme Fragen, die die anderen gar nicht hören möchten: über die merkwürdigen Zebrawesen auf der anderen Seite des Zauns zum Beispiel oder über den üblen Gestank. Der Bär bringt fragend die gewohnte Ordnung im Zoo durcheinander. Trotz des Ärgers einiger Zoobewohner muss er wissen, was da Unerklärliches vor sich geht. Was genau war es, das das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute?
Direkt neben dem Konzentrationslager Buchenwald gab es einen Zoo, der heutzutage wieder zugänglich ist. Als Parabel auf unsere Gesellschaft blicken die Zuschauer:innen durch die Augen der Tiere auf die menschenverachtenden Geschehnisse unserer Vergangenheit.
Mit außergewöhnlichem Geschick und Feingefühl hat Jens Raschke einen Vorschlag zur Frage verfasst, ob und wie Kindern die Aufklärung über eine grausame Wirklichkeit zugemutet werden kann – und findet hierfür einen fesselnden, sensiblen und humorvollen Weg.
Spielort
Probebühne 2
Stückdauer
ca. 1 Stunde und 35 Minuten, keine Pause
Empfohlen ab 10 Jahren
Hinweis: Im Anschluss an die letzte Vorstellung des Stücks am 2. April 2023 findet ein Publikumsgespräch mit dem Autor Jens Raschke und dem Regisseur Eberhard Köhler statt, zu dem wir Sie herzlich einladen zu bleiben.
Besetzung
Inszenierung
Eberhard Köhler
Bühne und Kostüme
Vesna Hiltmann
Dramaturgie
Nathalie Thomann
Hinsehen, nicht wegschauen
“Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute” ist ein nachdrückliches Plädoyer für Zivilcourage, gegen das Vergessen und Verdrängen und dafür, den Blick vor Unrecht nicht zu verschließen.