Emilia Galotti

Bürgerliches Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing

Schauspiel

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Der Prinz von Guastalla hat ein Auge auf die Bürgerstochter Emilia Galotti geworfen und stellt ihr nach. Als er von ihrer bevorstehenden Hochzeit erfährt, verfällt er in hilflose Verzweiflung. Durch den vorauseilenden Gehorsam Marinellis, seines treuen Vertrauten, wird Emilia zusammen mit ihrer Mutter am Tag der Hochzeit in das Lustschloss des Prinzen entführt und ihr Verlobter Graf Appiani wird getötet. Emilias Vater Odoardo macht sich auf die Suche nach Frau und Tochter und erfährt durch die Gräfin Orsina, der abgelegten und gekränkten Mätresse des Prinzen, von dessen Schuld an Appianis Tod. Orsina überreicht Odoardo einen Dolch, damit er Rache am Prinzen üben kann. Als Emilia und ihr Vater endlich aufeinandertreffen, bittet sie ihn, ihre Tugend und Unbeflecktheit zu retten und sie vor einem Leben als Gespielin des Prinzen zu bewahren. In „Emilia Galotti“ greift Lessing die römische Legende der Virginia auf, die in einer Zeit des Machtmissbrauchs und massiver politischer Willkür von ihrem Vater ermordet wird, um sie vor Vergewaltigung zu schützen. Lessing adaptiert den antiken Stoff für die beginnende Moderne, die die feudale Herrschaftsstruktur allmählich zersetzte. Mit dem bürgerlichen Trauerspiel schuf er ein Genre, in dem er das Politische im vermeintlich privaten Rahmen verortet.

251 Jahre später stellt sich die Frage, inwieweit es möglich ist, dieses klassische Drama auf die Bühne zu bringen, ohne damit von Neuem überkommene Rollenbilder zu reproduzieren, oder ob Lessings Text selbst nicht Alternativen zu Emilias vermeintlich zwingendem, aber sinnlosem Ende anzubieten hat.

Spielort

Großes Haus

Stückdauer

ca. 100 Minuten, keine Pause

Programmheft

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Trailer

Besetzung

Emilia Galotti

Odoardo Galotti, ihr Vater

Claudia Galotti, ihre Mutter

Hettore Gonzaga, Prinz von Guastalla

Marinelli, Kammerherr des Prinzen

Gräfin Orsina

Inszenierung

Caro Thum

Bühne

Wolf Gutjahr

Kostüme

Charlotte Sonja Willi

Musik

Lukas Kiedaisch

Dramaturgie

Juliane Wulfgramm

Licht

Christofer Zirngibl

„Wer kein Gesetz achtet, ist ebenso mächtig, als wer kein Gesetz hat“…

… lässt Ephraim Lessing in seinem Trauerspiel Emilias Vater sagen. Ein Machtkampf zwischen Adel und Bürgertum, Machtmissbrauch, Frauenbild und Tugend.

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