Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst

Die Ärztin Louise und der Musikjournalist Tom scheinen vor den Trümmern ihrer Ehe zu stehen. Die Karrieren und der Haushalt, das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz, die große Frage nach Sex – innerhalb und außerhalb der Ehe – haben sie in Richtung Trennung getrieben. Doch sie sind nicht bereit, ihre Ehe kampflos aufzugeben, immerhin haben sie zwei gemeinsame Kinder. So gehen sie nun jede Woche zur Paartherapeutin, und vor jeder Sitzung treffen sie sich in einem Pub. Bei Bier und Weißwein stimmen sie sich auf die kommende Stunde ein, diskutieren Rückschritte, Fortschritte und spekulieren über das andere Klientel der Therapeutin, das sie vom Pub aus die Praxis verlassen sehen. So einiges an Konflikten haben sie in den letzten Jahren unter den Teppich gekehrt, nun kramen sie es wieder hervor: mehr oder weniger spektakuläre Missverständnisse – Dinge, die jedem und jeder in einer längeren Beziehung bekannt vorkommen dürften. In diesem Wettstreit der Verletzungen und Triumphe führen die Pluspunkte und Tiefschläge zu einem klaren Unentschieden – und bei den Gelegenheiten für eine gute Pointe schenken sich die beiden nichts. So geraten diese Treffen zu hochbrisanten vorgezogenen Therapiesitzungen ohne Therapeutin.

Mit seinem unvergleichlichen Humor und dem Blick für seine sympathischen Antihelden erzählt Nick Hornby die komischen Seiten einer Ehekrise. Und während Tom und Louise noch nach der Ursache ihrer Misere fahnden, ahnt das Publikum längst, dass sich mit etwas Humor so manche Hürde überwinden ließe.