Interactive VR: VRona

Interaktives VR-Erlebnis in einem Romeo-und-Julia-Setting

Die Inszenierung „VRona“ ist ein einzigartiges und innovatives Theatererlebnis, das die traditionelle Kunst des Puppenspiels mit der modernen Technik der Virtual Reality verbindet. Neben analogen Puppenspielszenen erleben die Zuschauer:innen sowohl teilweise als auch vollständig im digitalen Raum gespielte Szenen.

Die auf „Romeo und Julia“ basierende Handlung wurde vom Theaterautor Thilo Reffert so bearbeitet, dass sie vielfältige Möglichkeiten der Interaktion eröffnet, die den Fortgang der Handlung direkt beeinflussen. In diesem Aspekt tritt die digitale Welt besonders zutage, die von Studierenden der Computervisualistik an der Universität Koblenz entwickelt wurde. Die Zuschauer:innen interagieren mit der Software und führen durch spezielle vom Gamedesign inspirierte Mechaniken Entscheidungen für oder wider einzelne Handlungsstränge herbei. 

Darüber hinaus besteht eine Besonderheit dieses Projekts darin, dass sich die Zuschauenden nicht nur den physikalischen Raum der Probebühne 4, sondern auch den digitalen Raum in „VRona“ teilen. Alle Zuschauer:innen befinden sich zum Beispiel in der Krypta oder dem Ballsaal der Capulets. Dabei können sie sich gegenseitig sehen und miteinander interagieren. Somit ist eine der Grundbedingungen von Theater, die sogenannte Ko-Präsenz sogar im digitalen Rahmen erfüllt. Als Repräsentation im virtuellen Raum dient ein Avatar, bestehend aus einem Headset und zwei Händen. Alle Teilnehmenden – Zuschauer:innen wie Akteurinnen – können sich frei im virtuellen Raum bewegen und so selbst ihre Perspektive auf das Geschehen wählen. 

Die Entwicklung des Projekts war geprägt durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Theater und Universität beziehungsweise zwischen Inszenierung und Technik. Die unterschiedlichen Anforderungen an die Technologie wurden regelmäßig evaluiert und angepasst. Ebenso mussten Erzählweisen und inszenatorische Praktiken des „klassischen“ Theaters in Bezug auf virtuelle Realitäten überprüft werden.

Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein Theaterabend, der die Grenzen der Probebühne 4 sprengt und die Zuschauenden im wahrsten Sinne des Wortes nach „VRona“ entführt. Diese Inszenierung zeigt in beeindruckender Weise das Potenzial von digitalen Medien im theatralen Kontext.

Wir bedanken uns beim Freundeskreis Theater Koblenz e.V. für die großzügige Unterstützung dieser Produktion.

MAKING-OF VRONA


Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz entstanden:
Arbeitsbereich Digitale Medien
Institut für Kunstwissenschaft
Universität Koblenz
Leitung: Dr. Markus Lohoff

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