Through Roses
Kammeroper von Marc Neikrug
Marc Neikrugs 1979/1980 entstandenes Musiktheater „Through Roses“ für einen Schauspieler und acht Instrumentalist:innen schildert das Schicksal eines jüdischen Konzertgeigers aus dem Konzentrationslager Auschwitz. Zwar überlebt er dank der Musik den Holocaust, trägt aber schwer an den traumatischen Erfahrungen. Schon einzelne Worte und Klänge lösen schreckliche Erinnerungen aus: Im Lagerorchester war er gezwungen, zu Folter und Hinrichtungen zu spielen, selbst den Mord seiner Verlobten begleitete er.
Der 1946 in New York geborene Komponist und Pianist Marc Neikrug, der hier zudem auch der Textautor ist, hat für „Through Roses“ eine nicht lineare, sondern kaleidoskopartige Erzählweise gewählt, in der sich verschiedene Erinnerungs- und Zeitebenen überlagern. Er integriert in seine Komposition Fragmente von Musik, die der Geiger im Lager spielen musste: Militärmärsche und Volkslieder, aber auch Haydn, Beethoven, Paganini, Wagner, Berg, Mozart, Schubert und Bach. Doch die Erinnerung des Protagonisten an die jeweiligen Situationen verzerrt diese Musik, entführt sie ins Surreale und spiegelt das Trauma wieder, das ihn nicht loslässt. Das Auftragswerk der New Yorker 92nd Street Y wurde in elf Sprachen übersetzt und erlebte über 500 Aufführungen in fünfzehn Ländern.
Spielort
Kulturfabrik
Altersempfehlung 14+
Besetzung
Musikalische Leitung
Felix Pätzold
Inszenierung
Leon Kohlstadt
„Es ist die Aufgabe des Musikers, am Leben zu bleiben, wenn es keine Gefühle mehr gibt.“
„Wenn die Schornsteine rauchen, gibt es nur einen Ausweg: Musizieren für die, die noch lebendig sind und für die, die bereits tot sind oder noch ankommen.“ (Der Musiker)