Nach Peer Gynt

Schauspiel von Deborah Kötting unter Nutzung von Motiven Henrik Ibsens · Auftragswerk des Theaters Koblenz · Uraufführung

Schauspiel

Nächste Vorstellung am Samstag, 18.05.2024 um 19:30 Uhr

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Peer Gynt ist weg und kommt nicht wieder. Ingrid, die Braut, die er dem Bräutigam Mads Mön vorm Altar weggeschnappt hat, sitzt seit Tagen verlassen in einer Kneipe. Solveig sitzt seit Jahren, Jahrzehnten auf einer Bank am Wegrand und wartet auf seine Rückkehr. Das Leben, das Peer ihnen versprochen hat, erfüllt sich für keine von beiden. Ähnlich ergeht es Ingrids Eltern, den Hagstads. Sie hatten nicht nur gehofft, ihre Tochter unter die Haube zu bringen, sie wollten auch ihr Erspartes vermehren und haben es einem dubiosen Anlageberater anvertraut, der aber nicht nur ihr Geld, sondern auch sein Gedächtnis verliert. Desgleichen träumt Aslak, der von allen „der Schmied“ genannt wird, obwohl er keiner ist, vom großen Los und einem Leben auf der Gewinnerseite, wird aber mit Broschüren und Coaching-Sprüchen abgespeist. Sie alle erhoffen sich mehr und sind doch nach Peer schlechter dran. In gewisser Weise wollen sie betrogen werden und sind empfänglich für große Versprechungen, die sich als notorisch falsch herausstellen. Und vielleicht ist es das, was die Welt nach Peer Gynt ausmacht: die Persistenz des Peer-Prinzips.

Also sammeln sich die Verlierer in und um die örtliche Kneipe und suchen bei der Wirtin Kari ihren Trost, die ihrerseits von der Vergangenheit eingeholt wird: von ihrer Verflossenen Emma Farlig, die inzwischen Politikerin und Populistin ist, eine Art weiblicher Peer Gynt. Sie weiß als einzige das Peer-Prinzip für sich zu nutzen und die Enttäuschten und vom Leben Abgehängten hinter sich zu scharen.

Die Autorin Deborah Kötting – in Koblenz bestens bekannt durch ihr Stück „Das 20. Jahrhundert in Kartons“ – hat den Mythos von Henrik Ibsens lügenreichem „Peer Gynt“ durchschritten und in einen modernen Mikrokosmos von Verlierergeschichten verwandelt. Ihre Loser-Figuren sind durchaus sympathisch, aber nicht ungefährlich in einer Welt, die auch nach Peer nicht zur Ruhe kommt…

„Nach Peer Gynt“ ist die letzte Premiere im Großen Haus, bevor es im Rahmen der Kernsanierung für gut eine Spielzeit geschlossen sein wird. Diese Produktion ist also gewissermaßen auch eine Reise durch theatralische Vergangenheit und Gegenwart in eine noch ungeschriebene Zukunft.

Neben dem Schauspiel-Ensemble stehen in Markus Dietzes Inszenierung auch nicht weniger als 10 Puppenspieler:innen auf der Bühne, was diese Produktion zu einem ganz besonderen Theatererlebnis machen wird.

Spielort

Großes Haus

Besetzung

Inszenierung

Markus Dietze

Bühne

Bodo Demelius

Kostüme

Bernhard Hülfenhaus

Puppenbau

Ulrike Langenbein

 

Verena Waldmüller

Video

Georg Lendorff

Musik

Ralf Schurbohm

Dramaturgie

John von Düffel

Licht

Michael Reif

Lizenz zur Fiktion

Die Geschichte eines jungen Mannes, der sich in den Tiefen seiner eigenen Lügen und Fantasien verliert, über die Suche nach Identität und Wahrheit. Eine faszinierende Welt voller Abenteuer, Liebe und Selbstfindung.

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